Was versteht man unter Nachrangdarlehen?

Ein Nachrangdarlehen ist zunächst ein Kredit/Darlehen insbesondere zur Finanzierung von Unternehmen und Projekten. Diese werden in der Regel ohne Sicherheiten gewährt. Der Name leitet sich von der Form der Rückzahlung bei einer Insolvenz des finanzierten Projekts ab: In diesem Fall werden die Gläubigerforderungen erst nach anderen Forderungen bedient, also nachrangig behandelt. Diesen Umstand bzw. Ihr Einlassen auf das damit verbundene erhöhte Risiko lassen sich die Banken oder privaten Kreditgeber mit vergleichsweise hohen Zinsen vergüten. Wichtig zu beachten sind auch die vergleichsweise langen Laufzeiten von Nachrangdarlehen zwischen 24 Monaten und 10 Jahren.

Das partiarische Nachrangdarlehen

Beim sogenannten partiarischen Nachrangdarlehen wird der Gläubiger vom Kreditnehmer mit einem Gewinn- oder Umsatzanteil ausbezahlt. Diese Form des Nachrangdarlehens ist am weitesten verbreitet und u.a. Bestandteil des Crowdinvesting. Achtung: Partiarische Nachrangdarlehen sind keine Sonderform der stillen Beteiligung: dazu müssten Darlehensgeber und Darlehensnehmer rechtlich in einer Gesellschaft verbunden sein, was beim Nachrangdarlehen nicht der Fall ist. 

Das qualifizierte Nachrangdarlehen

Eine weitere Variante des Nachrangdarlehens ist ebenfalls für Unternehmen in einer frühen Wachstumsphase geeignet: Beim qualifizierten Nachrangdarlehen können Zins- und Tilgungszahlungen ausgesetzt werden, wenn eine Insolvenz droht. Es werden fixe Zins- und Tilgungszahlungen vereinbart, sodass der Cash-Flow der Unternehmen optimal vorausberechnet werden kann.

Das unter modernen Anlegern sehr beliebte Crowdinvesting beruht auf einem denkbar einfachen Prinzip: Start-ups und junge Unternehmen lassen sich bzw. ihre Projekte durch vergleichsweise geringe Geldbeträge von einer ganzen Gruppe Mikroinvestoren finanzieren. Crowdinvesting ist damit eine Form der Schwarmfinanzierung: Der „Schwarm“ der Anleger findet sich auf einer gemeinsamen Plattform zusammen, auf der über entsprechende Vermittler die zu finanzierenden Unternehmen und Projekte vorgestellt werden. Diese erhalten endfällige oder ratierliche Darlehen, die während der Laufzeit entsprechend den Vereinbarungen getilgt werden. Zudem findet hier üblicherweise das Nachrangdarlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt Anwendung. 

Was macht das Nachrangdarlehen für Projektträger und Anleger im Vergleich zu einer klassische Finanzierung mit Fremdkapital so attraktiv? Wo liegen die Unterschiede, welche Vor- und Nachteile gibt es jeweils? Die Antworten auf diese Fragen sollten Sie als Kreditgeber bzw. Anleger ebenso kennen wie als Darlehensnehmer: 

• Nachrangdarlehen bieten oftmals höhere Renditen für den Kreditgeber als klassische Finanzierungen
• Ein Bank- oder Privatanleger-Darlehen, welches nicht über Crowdinvesting vergeben wurde, (Mezzanine Darlehen) muss vorrangig bedient und zurückgezahlt werden, es ist nicht nachrangig.
• Nachrangdarlehen bieten insbesondere beim Crowdinvesting die Möglichkeit, in Zukunftstechnologien und progressive Projekte zu investieren (Verlinkung Projektseite)
• Eine klassische Finanzierung ist immer mit Sicherheiten ausgestattet, die Anleger stehen mindestens im zweiten Rang 

Wer sein Unternehmen, Projekt oder Immobilie mit einem Nachrangdarlehen finanzieren lassen möchte, sollte den Anbieter bzw. Vermittler mit Bedacht wählen. Der stark wachsende Markt hat längst auch fragwürdige Vertreter angelockt. Die Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen (BaFin) hat diesen Sektor permanent unter Beobachtung und macht unseriöse Anbieter öffentlich. Nahezu fantastische Zinsaussichten und Vertragskonditionen sollten jeden potenziellen Darlehensnehmer dankend ablehnen lassen. Fragen Sie im Zweifelsfall lieber einen professionelle Finanzberater der Volksbanken Raiffeisenbanken.

Beim Nachrangdarlehen der VR-Crowd durchläuft jedes Projekt vor dem Go Live drei Prüfphasen, um dem Anleger die bestmöglichen Voraussetzungen für eine Auszahlung seines investierten Geldes zu ermöglichen: Die Tipp-gebende VR-Partnerbank prüft das Projekt, die Projekt-Manager der VR-Crowd prüfen jedes eingereichte Projekt, und abschließend muss die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Projekte freigeben. Ein entscheidender Vorteil der VR-Crowd: Bei jedem Projekt ist eine Volksbank Raiffeisenbank als Kreditgeber selbst an den Projekten beteiligt.

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